Die Kryptowährungen sind im kommen. Jede Woche gibt es eine neue Meldung über neue Rekorde – so zuletzt beim Bitcoin. Mittlerweile hat er den Wert von über 14.000 Euro erreicht. Es gibt auch immer wieder kleinere Kryptowährungen wie neulich IOTA – diese Währung aus Berlin hat ein Plus von circa 800 Prozent gegenüber dem Vormonat leisten können.
Jetzt ist es aber soweit, dass die potenziellen Auswirkungen so gewaltig sein werden, dass der Bitcoin womöglich demnächst komplett stirbt.
Bitcoin verbraucht wahnsinnig viel Strom
Der sogenannte „Proof of Work“ ist eine vom Bitcoin-Erfinder programmierte Schwierigkeit um das Bitcoin Mining nicht allzu einfach zu machen. Ganz einfach ausgedrückt: Beim Mining müssen mathematische Rätsel gelöst werden. Das sorgt für neue Bitcoins und hält das ganze Netzwerk am Leben, denn dadurch werden auch die Transaktionen innerhalb des Netzwerks verarbeitet.
Um den Proof of Work leisten zu können, müssen Miner enorme Rechenleistungen aufwenden. Jedoch ist das nicht mehr so einfach wie im Jahr 2009, denn aufgrund der Beliebtheit und Größe des Netzwerkes steigt der Aufwand beim Minen. Unterm Strich benötigt man also noch mehr Rechenleistung, was wiederum noch mehr Strom benötigt.
Man geht davon aus, dass das Bitcoin-Netzwerk im Juli 2018 mehr Strom benötigt als die USA. Im darauffolgenden Jahr geht man davon aus, dass das Bitcoin-Netzwerk mehr Strom benötigt als alle Kontinente auf dieser Erde zusammen. Diese Prognose stammt von Meteorologe Eric Holthaus.
Sollten diese Prognosen stimmen, hat das fatale Auswirkungen auf unser sowieso schon angeschlagenes Klima und zugleich würde es auch das Ende des Bitcoins bedeuten.
Die größten Bitcoin Mining-Pools befinden sich in China – mit Kohlekraftwerken
Die überwiegende Mehrheit der Mining-Pools (Zusammenschluss sehr vielen Miner über eine Cloud-Software) arbeiten in China. Ausgerechnet in einem Land, welches stark von Kohlekraftwerken abhängig ist. Die CO2-Belastung ist durch das Bitcoin-Netzwerk also enorm.
Der Bitcoin ist abhängig von Chinas Regime
Zugleich lauert eine weitere Gefahr. Das restriktive Regime in China könnte das Bitcoin-Netzwerk in technische Schwierigkeiten bringen, sobald der Zugang zum Stromnetz eingeschränkt wird. Für große Mining-Pools könnte es das aus bedeuten, denn wohl kaum ist darauf jemand vorbereitet, da die gesamte Ausrüstung in ein anderes Land verfrachtet werden muss.
Das würde nicht den Untergang des Bitcoins bedeuten, jedoch aber könnte das Netzwerk schlagartig extrem ausgelastet sein. Schon jetzt dauert die Bestätigung einer Transaktion immer länger und die Transaktionskosten werden immer höher.
Einzige Lösung: Umstrukturierung des Bitcoin
Die einzige Möglichkeit um die virtuelle Währung am Leben zu halten und die realen Ressourcen wie Strom und Atmosphäre zu schützen ist eine Umstrukturierung. Das „Proof of Work“-Verfahren muss ersetzt werden. Eine Möglichkeit wäre das Proof-of-Stake-Verfahren, hierbei muss der Miner sein gesamtes Guthaben im Netzwerk „anlegen“ um Minen zu können. Je mehr Guthaben, umso höher der Status. Dieses Verfahren ähnelt dem des Aktienhandels: Wer viele Aktien eines Unternehmen besitzt, wird dem Unternehmen kaum schaden wollen.