Die Kläger im BitConnect-Prozess packen sich nun auch YouTube. Herauskam dies durch die Gerichtsauszüge vom 3. Juli. Laut dem Bericht habe es YouTube versäumt, seine Benutzer vor betrügerischen Werbeinhalten zu schüchtern beziehungsweise zu warnen. Dadurch habe man BitConnect-Investoren einen erheblichen Schaden hinzugefügt. BitConnect und seine Partner haben laut dem Bericht 70.000 Stunden Content auf YouTube veröffentlicht. Die Inhalte wurden 58.000.000 mal angeklickt – dadurch wurden laut Anklage mehrere hundert, wenn nicht Tausende Betroffene in das Geschäftsmodell investiert haben.
In der Anklage heißt es weiter, dass das Videoportal an dem Content auch noch verdient habe, denn durch das „YouTube Partnerprogramm“ (Videomonetarisierung) kam es auch zu Werbeumsätzen an die Partner – jedoch verdient YouTube daran mit. Als „Partner“ teile YouTube die Verantwortung für dessen Inhalt die Verantwortung.
Einer der Mitangeklagten hatte auf seinem YouTube-Kanal 33 Millionen Klicks – daraus resultierten Sponsorings von rund 12.000 Investoren, dadurch kam es zu einem Gewinn von etwa fünf Millionen US-Dollar. Einen Großteil der Investoren habe er durch YouTube geworben. Den Gewinn sieht man daher als direktes Ergebnis aus der Partnerschaft mit YouTube.
Ist BitConnect ein Schneeballsystem?
Die Sammelklage wurde am 24. Januar 2018 eingereicht. Die Kläger sind ehemalige Investoren der Plattform, die sich um ihr Geld betrogen sahen. BitConnect habe es versäumt, sich bei der texanischen Wertpapierbörse registrieren zu lassen. Zusätzlich habe die Plattform mit unrealistischen Versprechungen geworben.
Angeblich hätte man als Investor trotz der Volatilität von Kryptowährungen horrende Gewinne machen können bei minimalen Risiko. Technische Risiken der Plattform wurden dabei verschwiegen. Zusätzlich hat man laut Anklage die Öffentlichkeit bewusst getäuscht indem man eine Kursgarantie zur eigenen Kryptowährung gab. Das Geschäftsmodell wurde von der Anklage als Schneeballsystem bezeichnet.