FaceApp ist ein großer Trend im Internet. Jetzt warnen deutsche Datenschützer vor der Smartphone-App und der wichtige US-Demokrat Chuck Schumer. Die App aus St. Petersburg soll angeblich persönliche Daten sammeln.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat vor einer Nutzung der aktuellen sehr beliebten Anwendung FaceApp gewarnt. Es besteht Sorge, dass „wichtige persönliche Daten in die falschen Hände geraten könnten“, sagte Kelber in der Radiosendung „SWR Aktuell“. Der Datenschützer kritisiert vor allem die „schwammig“ formulierten Nutzungsbedingungen. Zudem sei wenig bekannt über die Entwickler von FaceApp.
Die App für iOS und Android wurde insbesondere durch soziale Netzwerke wie Instagram sehr bekannt. Die Anwendung bearbeitet über eine künstliche Intelligenz (KI) das Gesicht des Anwenders. Gesichter können stark verjüngen oder stark gealtert werden.
Sorge um Datenschutz
Die Firma hinter der App nennt sich Wireless Lab und hat ihren Standort in Sank Petersburg (Russland) und wird bereits seit 2017 im Apple App Store und im Google Play Store angeboten. Durch den neuen Alters-Filter wurde die App wiederentdeckt.
Dabei ist gar nicht bekannt, welche Daten zur Nutzung erhoben werden, sagte Kelber. Zudem könnte es sein, dass persönliche Daten an externe Firmen weitergegeben werden könnten. „Hier übergeben Sie also ein Foto von sich oder anderen, das biometrisch auswertbar ist, Ihnen also zugeordnet werden kann, an eine dritte, nicht bekannte Person.“ Kelber fordert vom Entwickler, dass grundlegende Dinge eingehalten werden. Zum Beispiel soll ein Ansprechpartner benannt werden.
Der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, hat bei der FaceApp ebenso Sicherheitsbedenken. Er fordert auch eine Untersuchung vom FBI. Ihn stört offenbar, dass die App aus Russland stammt. Es könnte sich nämlich um ein nationales Sicherheitsrisiko handelt sowie eine Gefahr für Millionen US-Bürger darstellen, berichtete er auf Twitter in einem öffentlichen Brief.
FaceApp Fotos landen auf einem Server
FaceApp bearbeitet die Fotos nicht auf dem Gerät des Nutzers, sondern durch einen Server. Die Nutzer erlauben einen uneingeschränkten und unwiderruflichen Zugriff auf ihre persönliche Fotos und Daten, sagt Schumer.
„Daten für eine ausländische Macht“
Schumer sagt weiter: „Es wäre zutiefst beunruhigend, wenn die sensiblen persönlichen Informationen von US-Bürgern einer feindliche ausländischen Macht zur Verfügung gestellt würden, die aktiv an Cyber-Angriffen gegen die Vereinigten Staaten beteiligt ist“. Das FBI müsse daher unbedingt untersuchen, ob Daten von Bürgern aus den USA in die Hände der russischen Regierung oder nahestehender Stellen gelangen.