Letztens tauchte ein Blog-Artikel auf von einem Gourmet-Blog, die Dame namens Mel zeigte auf, was ein Blog im Monat kostet und warum das die Leser wissen sollten. Die Kalkulation ist derart absurd, dass ich den Ruf von uns Bloggern in Gefahr sehe. Das ist kein leidenschaftliches Hobby mehr, sondern Kapitalismus. Um den Chefblogger Mächler zu zitieren: „wer sich öffentlich aufregt dass sein hobby bloggen geld kostet, soll damit aufhören und zum mcdonalds burgerbraten gehen!“
Es gibt bestimmte Grundsätze, die ich mir für diesen Blog gelegt habe: Keine Werbeartikel, es sei denn, diese werden mit „Sponsored Post“ entweder am Anfang des Artikels oder im Titel gekennzeichnet. Einen verstecken Werbeartikel wird hier niemals zu finden sein! Egal, wie viel Geld mir dafür angeboten wird. Selbes gilt übrigens auch für Testartikel/Pressemuster, wenn ich diese gestellt bekomme, wird dies stets in den Artikeln und Videos erwähnt, aber das wisst ihr ja bereits. Wenn ihr wüsstet, wie viel Geld mir schon durch die Lappen gegangen sind, weil ich Angebote abgelehnt habe, würdet ihr mit Sicherheit Fragen, ob ich komplett bescheuert bin. Jedoch, es gibt wichtiges als Geld: Moral.
Kommen wir auf den angesprochenen Artikel von Mel zurück. Ich präsentiere euch nachfolgend die Kalkulation:
- (zugrunde liegt der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 €)
- Blogposts (8 Posts á 5 Stunden inkl. Recherche, Rezeptplanung, Einkauf Lebensmittel, Kochen, Styling Food und Props, Fotografie, Bildbearbeitung, Text und Rezept schreiben, Fotos hochladen, Korrekturlesen; 40 Stunden): 340,– €
- Moderation von Kommentaren und Spam im Blog (3 Stunden): 25,50,– €
- Pflege der Social Media Kanäle (15 Stunden): 127,50 €
- Archivierung und Ablage von Inhalten und Bildern (3 Stunden): 25,50,– €
- Wartung CMS, BackUps, Updates Software und Plugins (3 Stunden): 25,50 €
- Beantwortung von E-Mails, allgemeinen Anfragen, spezifischen Fragen zu Rezepten und Bloggen sowie Kooperationsangeboten (8 Stunden): 68,– €
- Fortbildung Technik und Recht (2 Stunden): 17,– €
- Vorbereitende Buchhaltung, Korrespondenz mit Steuerberater und Finanzamt (2,5 Stunden): 21,25 €
- Abholung von unerbetenen Warensendungen von der Post oder den Nachbarn (2 Stunden): 17,– €
Ein Blog wird nicht geführt, weil man eventuell viel Geld dadurch machen kann, sondern aus purer Leidenschaft. Punkt 1 bezüglich dem Mindestlohn ist im Kontext Blog absolut daneben. Meinen Blog NewsCouch gibt es mittlerweile seit dem 1. September 2012, eine wahnsinnige Zeit mit circa 2000 Artikeln. Wie viel Geld habe ich bereits damit gemacht? Bisher nur Minus: Plugins, Themes und Bücher. Alle weiteren Punkte sind für mich auch Humbug, siehe allein „Pflege der Social Media Kanäle“. Übrigens, kleiner Tipp: IFTTT.
In einer weiteren Aufstellung kommt dann auch noch mein Lieblingspunkt: „Computer: 55 Euro“ im Monat. Dazu fallen mir nicht mal mehr Wörter ein. Völlig absurd.
Daher noch einmal meine Worte, welche ich schon länger Predige: Einen Blog zu betreiben, sollte man nicht aufgrund des Geldes sondern aufgrund der Leidenschaft. Mir macht es Spaß euch stets das aktuelle aus den Bereichen Technik, Spiele, Musik und Wirtschaft zu berichten und ab und zu mal Produkte zu testen.
Ach ja, bevor ihr etwas teilt, passt doch bitte auf. Der besagte Artikel hat sich nämlich sehr stark verbreitet und das, obwohl es andere Themen sicherlich mehr verdient haben, geteilt zu werden.
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Ob jemand aus purer Leidenschaft betreibt, oder mit finanziellen Interessen, bleibt jedem selbst überlassen.
Für mich steht in jedem Fall fest:
An dem Tag, an dem ich meinen LESERN vorrechne, was das Bloggen kostet, höre ich sofort damit auf und mache eine Pommesbude auf.
Versprochen.
Hört sich gut an!
Ich trage gerade alle Beiträge zu dieser Diskussion zusammen, und habe gesehen, dass du mich verlinkt hast (Link ist übrigens kaputt)
Herzlichen Dank dafür und schön zu sehen, dass hier über mich „gelästert“ wird :P
Gelästert? Also Eric, ich habe dich hier im Positiven erwähnt! :P
och ich habe ja auch nie gesagt, dass es negativ war, was du über mich geschrieben hast *g* für mich ist lästern über jemand reden wenn er es nicht merkt. das kann pos wie negativ sein :) für uns blogger gibts eh kein negativ – hauptsache es wird doch geredet :) nicht wahr?
Absolut! :)
Hallo Manuel,
hast Du meinen Artikel wirklich gelesen oder lediglich die Meinung von Chefblogger Mächler übernommen? Ich bin da ehrlich gesagt, nicht so ganz sicher. Denn wenn Du meinen Post gelesen hättest, wäre Dir sicherlich aufgefallen, dass wir in zentralen Punkten sehr ähnlich denken. Zum Beispiel wenn es um versteckte Werbeposts geht. Und wenn es um die deutliche Kennzeichnung von unterstützten Posts gehts. Außerdem ist uns offenbar beiden auch schon sehr viel Geld durch die Lappen gegangen, weil wir so viele Kooperationen abgelehnt haben, dass wir sie schon nicht mehr zählen können. Weiterhin müsste Dir aufgefallen sein, dass es hier um ein Rechenexempel geht. Wo ist also der Aufreger der Woche? Ok. Wahrscheinlich bist Du als textorientierter Blogger nicht so sehr mit den Gepflogenheiten und der Kostenstruktur bei mittelgroßen Lifestyle-Blogs vertraut. Das ist weiter kein Problem, denn man kann sich ja nicht mit allem auskennen. Einen Anschaffung wie einen Computer anteilig auf die Nutzungsdauer umzulegen ist aber tatsächlich kein ungängiges Modell. Tja, und dann haben wir da noch diese Sache mit der Leidenschaft. Ich weiß. dass Du keine zwei Artikel in meinem Blog gelesen hast. Sonst würdest Du vermutlich zu einem anderen Schluss kommen müssen. Was soll´s. Viele Grüße und viel Spaß weiterhin. Mel., die Kapitalistin.
Hallo Mel,
du hast meinen Artikel als direkten Angriff auf dich gesehen, das ist aber falsch. In diesem Artikel ging es nicht nur um dich, sondern auch ganz allgemein, ich sehe in letzter Zeit leider im öfters Blogs, die nur für das liebe Geld erstellt worden sind.
Wie dem auch sei, toll dass du deine Position hier als Kommentar abgegeben hast.
Beste Grüße