Google hatte es mit dem Google Glass bereits probiert – Datenbrillen salonfähig zu machen. Durchgesetzt haben sich diese allerdings nicht wirklich. Nun kommt der Hersteller North mit den Focals 2.0 und will den Markt damit aufmischen. Doch was ist von der smarten Datenbrille zu erwarten und warum sollten diese sich eher durchsetzen als das Pendant von Google?
Augmented Reality: Schöne neue Welt?
Die Welt wird immer digitaler. Wo früher nur einige Pixel mit dem C64er sichtbar gemacht werden konnten, bringen Smartphones heute schönste 3D-Umgebungen im Taschenformat. Gerade der Bereich Augmented Reality wächst schnell. Dabei bietet diese Technik weit mehr als die reine Nutzung in Videospielen. So ist es wenig verwunderlich, dass viele Firmen bereits daran arbeiten, diese Technologie alltagstauglich zu machen. Eine dieser Firmen ist North.
North hatte bereits eine Datenbrille namens Focals herausgebracht. Allerdings wurde die Produktion des ersten Modells eingestellt. Dabei ließen sich die Daten sowie die Tests gut an. So konnte die erste Version etwa Nachrichten direkt ins Sichtfeld blenden oder Navigationshinweise geben. Somit hatte der Nutzer die Freiheit, das Smartphone in der Tasche zu lassen und nicht ständige darauf blicken zu müssen. Nun bringt North allerdings die Focals 2.0 auf den Markt. Mit an Bord ein verbessertes Display sowie ein leichteres Design. Damit schlägt der Hersteller einen völlig anderen Weg ein, als es beispielsweise Panasaonic mit der UHD-VR-Brille macht.
Bisher wurde die Darstellung auf den Gläsern mithilfe von kleinen Projektoren sichergestellt. Diese waren am Brillenbügel angebracht und projizierten die Informationen von innen auf die Gläser. Nun, mit der zweiten Generation, sind die Wellenleiter direkt in die Gläser der Brille integriert. Somit wird eine direkte und klarere Auflösung erreicht. So kann der Träger etwa schnell auf die Navigation zugreifen, bekommt wichtige Informationen „On-the-Go“ eingeblendet oder checkt auf dem Weg in die U-Bahn schnell die heutigen Termine und das bevorstehende Wetter. Etwas ähnliches bringt Minecraft Reality.
Der eigentlichen „Screen“ schwebt am rechten Auge und kann mit dem Sichtfeld eines Smartphones verglichen werden. Bei den ersten Focals war dieses nur klar zu sehen, wenn der Nutzer genau geradeaus blickte. Nun ist dies nicht mehr nötig. Die Informationen sind unabhängig von der Blickrichtung sichtbar. Zudem haben es die Entwickler bei North geschafft, die Brille im Design noch einmal zu verändern. Nun wirkt diese wie eine klassische Brille. Dass sie über smarte Features verfügt, bemerkt man nur bei einer genaueren Überprüfung.
Vergleicht man die beiden Modelle, kommen Experten zum Schluss, dass sich die Sicht in Kombination mit den gezeigten Daten deutlich verbessert hat. Dabei spricht der Hersteller selbst davon, dass die Auflösung um den Faktor 7,5 verbessert werden konnte. Zudem liefert die Focals 2.0 einen stärkeren Kontrast, weniger Unschärfe und hellere Bilder.
Die Vorteile einer Datenbrille
Besonders praktisch soll allerdings sein, dass die Tech-Brille dank des dünnen und leichten Designs, bestens passt. Denn aufgrund der neuen Displaytechnologie muss die Datenbrille nicht mehr individuell an jedes Gesicht angepasst werden. Dadurch, dass eine Neukalibrierung entfällt, ist der Einsatz laut Produzent North extrem simpel.
Allerdings ist aktuell noch nicht abzusehen, wann die Focals 2.0 auf den Markt kommen wird. Zudem gibt es bisher keine Informationen zu den Kosten. Auf der Webseite von North finden sich zwar Hinweise, dass sie noch 2020 eine Veröffentlichung anstreben – die gezeigten Bilder sind allerdings noch vom Vorgängermodell.