Der Altcoin EOS befindet sich aktuell in einem Hype. Die Promoter der Kryptowährung werben mit dem Spruch: „Ethereum mit besserem Motor“. In Coin-Foren wird EOS sogar als „Ethereum-Killer“ bezeichnet. Ist EOS wirklich eine Gefahr für Ethereum?
Beide Projekte bieten den Vorteil, dass jeder Entwickler eigene dezentrale Anwendung erstellen können (darunter Smart Contracts und automatisierte Prozesse). Auf beiden Plattformen basierend können Initial Coin Offerings (ICO) ausgeführt werden – jeder kann also seinen eigenen Token starten. EOS startete ursprünglich sogar als ICO auf der Ethereum-Blockchain.
Noch immer basiert EOS auf der Ethereum-Blockchain, aber für Juni 2018 wurde das MainNets angekündigt – man löst sich komplett von Ethereum.
Kryptowährungen haben aktuell das Problem, dass die Skalierung ziemlich schwer fällt. Ethereum arbeitet wie der Bitcoin auf dem sogenannten Proof-of-Work-Algorithmus, der auf dem Mining beruht. Das Ethereum-Netzwerk schafft es damit rund 15 Transaktionen pro Sekunde durchzuführen. In laufe diesen Jahres möchten die Entwickler aber auf den schnelleren und energieeffizienteren Proof-of-Stake-Algorithmus wechseln.
Das neue System von EOS nennt sich Delegated Proof-of-Stake, hierbei werden von Token-Besitzern „Zeugen“ gewählt, die dann für den Konsens im Netzwerk verantwortlich sein werden. Diese „Zeugen“ werden anschließend mit Token entlohnt. Laut einem Blogeintrag von EOS wird es das Netzwerk schaffen etwa 1.000 TPS (Transaktionen pro Sekunde) im schlechtesten Falle und im besten Falle an die 6.000 TPS.
Soll ich Ethereum aus meinem Portfolio entfernen?
Sollte der Start des MainNet von EOS im Juni funktionieren, dann hat der Altcoin einen enormen Vorteil gegenüber Ethereum. Aktuell hat die Plattform sowieso Probleme damit, die Entwickler zu halten. Sofern alles funktioniert, kann man durchaus davon ausgehen, dass EOS einen Kurssprung hinlegen wird. Ob man Ethereum (ETH) verkaufen sollte, ist abwägungssache. Um das Risiko möglichst klein zu halten, empfiehlt es sich aber, beide Coins im Portfolio zu behalten.