Das Bitcoin Lightning Netzwerk ist vermutlich die Lösung des Skalierungsproblems der Kryptowährung Bitcoin. Im Januar 2018 wurde die erste Transaktion über das Netzwerk ausgeführt. Alex Bosworth hatte damals über Twitter bekanntgegeben, dass er mithilfe des Bitcoin Lightning Netzwerkes sein Prepaid-Telefon aufladen konnte.
Was bedeutet das Lightning Netzwerk?
Der Bitcoin hat aufgrund seiner Konzeption ein großes Problem, seine Stärke ist gleichzeitig auch seine Schwäche: Das Broadcast-Netzwerk. Die Schwäche daran ist die Durchführungsgeschwindigkeit, denn jeder beteiligte Knoten empfängt zugleich auch jede Transaktion. Bei einem kleinen Netzwerk ist diese Art durchaus sinnvoll, nicht aber bei der Größe des Bitcoin. Schon gar nicht wenn die Kryptowährung als ernsthaftes Zahlungsmittel anerkannt werden soll, dementsprechend haben auch einige Anbieter den Bitcoin als Zahlungsmethode entfernt. Der Bitcoin muss Skalieren um wachsen zu können. Zur Zeit sind es sieben Transaktionen die das Bitcoin-Netzwerk pro Sekunde abfertigen kann. Zum Vergleich: Bei Visa sind das mehrere tausend Transaktionen pro Sekunde.
Die Rettung des Bitcoin
Bosworth hat auf Twitter zugleich auch ein kurzes Video zur Transaktion hochgeladen. In diesem Video ist zu sehen, wie er eine Transaktion über das Lightning-Netzwerk ausführt um sein Prepaid-Guthaben aufzuladen. Die Transaktion geschah dabei nahezu in Echtzeit und ohne Transaktionsgebühr.
Die Implementierung von Lightning in das „richtige“ öffentliche Bitcoin-Netzwerk scheint noch in weiter ferne zu liegen, aber immerhin haben wir so einen Einblick in die voraussichtliche Zukunft der Kryptowährung Bitcoin.
Eines steht fest, so wie das Bitcoin-Netzwerk aktuell aufgestellt ist, hat es keine Zukunft. Laut Bitinfocharts kostet eine Bitcoin-Transaktion zur Zeit durchschnittlich 32 Dollar. Eine Transaktion dauert mehrere Stunden.
Das Lightning-Netzwerk könnte beide Probleme lösen und den Bitcoin wieder zudem machen, was es eigentlich war: Ein Zahlungsmittel.
Worauf basiert das Lightning-Netzwerk?
Das Lightning-Netzwerk basiert auf „Zahlungskanäle“. Ein solcher Zahlungskanal wird zwischen zwei Parteien erzeugt, wenn beide Parteien eine sogenannte 2-aus-2-Mehrfachsignatur-Transaktion erstellen.
Das ist sozusagen ein neues Konzept, bisher mussten Miner die Transaktionen validieren, dieser Prozess kostet Zeit. Über einen Zahlungskanal können zwei Parteien so viele Transaktionen durchführen wie sie möchten ohne dass diese in die Bitcoin-Blockchain aufgenommen werden.
Sofern die Transaktion aufgenommen werden soll, hat jede Person einen Private Key. Erst wenn beide Parteien diesen Schlüssel signieren und damit signalisieren, dass die Transaktion beendet ist, wird der Gesamtbetrag in die Blockchain geschrieben und der Zahlungskanal geschlossen. Darauf folgt die gewohnte Transaktionsbestätigung durch die Miner.
Ein weiterer Teil des Netzwerks sind intelligente Vertragsmechanismen, mit denen Anwender ihre Kanäle einseitig schließen können. Das nennt sich „Hashed Timelock-Vertrag“ und stellt sicher, dass wenn eine Partei nicht erscheint, die zweite Partei ihr Geld zurückbekommt. Der Zeitwert des Vertrages ist dabei flexibel und reicht von wenigen Stunden bis zu Tagen.
Eine weitere Ausführliche Beschreibung des Bitcoin-Lightning-Netzwerkes gibt es hier: http://www.finanzeinstieg.de/bitcoin-lightning-network-einfach-erklaert/
Nicht jeder ist vom neuen Netzwerk begeistert
Es gibt einen Teil innerhalb der Gemeinschaft, die in diesem Netzwerk einen Hang zur Zentralisierung sehen. Das entspricht nicht den Grundgedanken der Kryptowährung: Sie sollen Dezentral und Anonym laufen.